Seminarbeschreibungen
ESCC – Ego-State-Coaching und Counselling Modul 1 – 4
Das Curriculum ist in 4 Module zu je 24 Unterrichtseinheiten aufgebaut.
Wir nutzen das Konzept des Blended Learning mit Online- und Präsenzeinheiten in jedem Modul.
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ESCC Modul 1: Einführung in ESCC
Im Einführungsmodul stellen wir zunächst die theoretische Grundlage des Ego-State Coachings & Counsellings vor. Dazu gehören unter anderem: Geschichte der Ego-State Arbeit, Entstehung von Ego-States, Merkmale und Kategorien von Ego-State sowie die polyvagale Theorie. Anhand der theoretischen Einführung soll verdeutlicht werden, dass es sich bei Ego-States zunächst um eine gesunde Anpassungsleistung des Menschen an lebensgeschichtliche Herausforderungen handelt. Fallbeispiele und eine Übersicht spezifischer Anwendungsfelder aus dem Bereich Coaching & Counselling veranschaulichen, unter welchen Umständen Ego-States jedoch Entwicklungs- und Reifungsprozesse benötigen und in welchem Zusammenhang diese mit der Zielsetzung von Klient:innen stehen. Unter Einbezug des Lebensflussmodells (Hartman) werden die Unterschiede zwischen Therapie und Coaching & Counselling verdeutlicht. Im praktischen Teil des Moduls werden Fokussierungstechniken erlernt, um ressourcenreiche Ego-States zu aktivieren und mit ihnen in den direkten Kontakt zu kommen. Im für den Coaching & Counselling Bereich angepassten SARIA-Modell werden die verschieden Arbeitsphasen der Ego-State Arbeit erläutert und der erste Schritt der Stabilisierung anhand konkreter Übungen praktisch vertieft. Das Hauptaugenmerk des Einführungsmoduls liegt darin, dass Sie in ersten Anwendungsschritten bei sich selbst entdecken, wie hilfreich das Konzept im Alltag und bei der Selbstregulation sein kann.
Keywords: Fokussierungstechniken, Self-Balance, Polyvagale Theorie, Lebensflussmodell, SARIA-Modell
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ESCC Modul 2: Aktivierung der ressourcenreichen Ego-States
Basierend auf den Grundlagen aus Modul 1 vertiefen wir die neurophysiologischen Grundlagen des Erlebens von Stress und Regulation. Anhand des Lebensflussmodells lernen wir Toleranz und Selbstregulation in Reaktionen des Nervensystems zu übersetzen und bekommen einen Ausblick auf Auswirkungen von Dauerbelastung und Dysregulation. Vorrang haben in diesem Modul die ressourcenreichen Ego-States, die wir vertieft kennen lernen und uns ihre hilfreichen Techniken zur Selbstregulation zunutze machen wollen. Wir eruieren verschiedene Techniken, die uns Zugang und Kontakt zu den ressourcenreichen Ego-States vermitteln. Ein Fragenkatalog über die Eigenschaften und Aufgaben von ressourcenreichen Ego-States hilft uns, die Funktionalität dieser sowie den Zusammenhang ihrer Entstehung zu begreifen. Dadurch bekommen wir einen umfassenden Einblick in die Organisation des inneren Systems und wie sich ein Ego-State auf den verschiedenen Ebenen des Selbsterlebens zeigt (vom Körperempfindung über Emotionen, Gedanken, Selbst- und Fremdbilder bis hin zum Erleben von Beziehungen). Auf der Ebene der verschiedenen ressourcenreichen Ego-States üben wir die Technik des Pendulierens/Shiftens ein und verstärken die differenzierte Wahrnehmung von Körperempfindungen. Sicherer Zugang zu ressourcenreichen Ego-States auf verschiedenen Erlebensebenen ist von elementarer Bedeutung für die Arbeit mit problemassoziierten Ego States.
Keywords: Selbstregulation, Lebensflussmodell, Stress, Autonomes Nervensystem, Polyvagale Theorie, ressourcenreiche Ego-States, Innere Stärke, Hirnstamm, Pendulierung/Shiften, positiv wirkende Introjekte
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ESCC Modul 3: Aktivierung und Integration von problemassoziierten Ego-States
Nachdem in Modul 2 durch das Kennenlernen und die Aktivierung ressourcenreicher Ego-States eine wichtige Grundlage für die Ego-State Arbeit gelegt wurde, wenden wir uns den für die Coachingziele relevanten problemassoziierten Ego-States zu. Hauptaugenmerk in diesem Modul zunächst in der respektvollen Kontaktaufnahme und Befragung von problemassoziierten Ego-States. Ohne Wertung muss jeder Ego-State Anerkennung und Würdigung für sein Spezialistentum im inneren System erfahren, um die Methodik seiner Unterstützung für die Gesamtperson verfeinern zu können. Nur durch diese Wertschätzung kann eine innere Transformation, d.h. eine Verminderung der Erregung im Nervensystem hin zu Beruhigung, Regulation, Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten und Integration entstehen. Wir erlernen Techniken, um problemassoziierte Ego-States auf den verschiedenen Ebenen der Integration, Regulation sowie der Symptomphänomene einzuschätzen und einen gegebenenfalls nötigen Transformations- und Reifungsprozess oder eine korrigierende Erfahrung zu planen.
Keywords: Stufen der Integration, korrigierende Erfahrung, Polyvagale Theorie, Pendulierung/Shiften, problemassoziierte Ego-States
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ESCC Modul 4: Verbesserung der Inter-State-Kommunikation und Kooperation
Im letzten Modul des Curriculums erweitern wir die dyadische Kommunikation auf mehrere beteiligte Ego-States und entwerfen Strategien zur Zusammenarbeit. Neurophysiologisch ausgedrückt starten wir damit, einzelne neuronale Schaltkreise miteinander zu vernetzen, um ihre Wirkung zu vervielfältigen und vervielfachen. Entwicklungspsychologisch betrachtet initiieren wir einen Reifungsschritt. Im praktischen Teil des Moduls erlernen wir Techniken und Strategien für innere Konferenzen (beispielsweise Stuhl-Technik), um eine Klärung im inneren System herbeizuführen und Entscheidungen sowie Lösungen für die Gesamtpersönlichkeit zu bahnen. Wir verankern die Lösungserfahrung auf allen Erlebensebenen des dreiteiligen Gehirns.
Keywords: Inter-State-Dynamik, Stufen der Integration, innere Konferenz, Entwicklung von Vernetzung, Kooperation, Wachstum