Trauma-Therapeutisches Yoga (TTY)

Curriculum – Trauma-Therapeutisches Yoga

Trauma-Therapeutisches Yoga (TTY)
Trainer: Margarethe Kruczek-Schumacher, Afshin Amirsadri

Bessel van der Kolk hat als einer der ersten in vielen Studien die Wirksamkeit (und die Überlegenheit) von Yogainterventionen bei vielen PatientInnen mit PTBS untersucht. Die Ergebnisse geben ihm Recht. Yoga hilft und Yoga wirkt! Yoga bietet all das, was das autonome Nervensystem eines Menschen mit PTBS (und anderen Erkrankungen) so dringend braucht um reguliert zu werden, d.h. im „Toleranzfenster“ sich bewegen zu können.
In dem sehr praxisorientierten Curriculum werden alle wichtigen Aspekte von Yoga und dessen Anwendung in der (Trauma-)Psychotherapie ausführlich behandelt – sowohl theoretisch mit den Bezügen zu dem neuesten Stand der Forschung als auch praktisch.

Der Aufbau aller Module ist gleich und beinhaltet den Theorieteil, Demos UND Yoga mit der ganzen Gruppe sowie Kleingruppenarbeit. 
Jedes Modul hat einen anderen Schwerpunkt (z.Bsp. Asanas, Atem, Mudras, Mantras, Meditation usw.).


Das Ziel des Curriculums liegt darin den entsprechenden Zustand des autonomen Nervensystems des Patienten einschätzen zu lernen sowie auf dessen Basis gezielte und hochwirksame Tools aus dem Yoga souverän anwenden und anleiten zu können. Die Basis der Arbeit ist der Körper. Dabei geht es darum dem Patienten eine Vielfalt an Interventionen anzubieten, die sowohl seine Selbstregulierungsfähigkeit als auch seine Resilienz nachhaltig steigern können.

Zielgruppe: Approbierte KollegInnen.

Yogakenntnisse sind nicht erforderlich. Die Daten der Module finden Sie unter Termine.

Fortbildungspunkte bei der Landesärztekammer werden beantragt.

 

 

Module TTY

Modul 1 (3 Tage)
Einführung in das traumatherapeutische Yoga.
Die Basiskonzepte

Theorie (Auszug)

  • Vorstellung des Curriculums
  • polyvagale Theorie nach Steven Porges
  • Lebensflussmodell nach Dr. Woltemade Hartman
  • Phasen der Traumatherapie unter der besonderen Berücksichtigung der Stabilisierungsphase
  • Konzepte von Yoga und deren Anwendung in der Traumatherapie (Guna, Koshas)
  • Polyvagale Theorie als Erklärungsansatz für die Yogakonzepte
  • Körperzentrum und Körperperipherie
  • Trauma und Gehirn

Praxis (jeden Tag jeweils ca. 1 Stunde Yoga mit der ganzen Gruppe

  • Erdungs- und Zentrierungsübungen im Sitzen und Stehen
  • Interventionen für das Körperzentrum und die Körperperipherie
  • Atem- und Körperwahrnehmung
  • Augenyoga
  • Asanas für die beiden dysregulierten Zustände des Autonomen Nervensystems (sympathikotone Erregung und die dorsale Abschaltung)

Modul 2 (3 Tage)
Körpersprache eines traumatisierten Körpers.
Entwickeln der somatischen Ressourcen. Asanas als Tor zum traumatisierten Körper

Theorie (Auszug)

  • ACE-Studie/Selbsteinschätzung
  • Das Konzept der allostatischen Last
  • Die 7 Prinzipien der Heilung nach Dr. Mate Gabor
  • Die Prinzipien der sicheren Traumatherapie (Babette Rotschild)
  • Wirkfaktoren beim Yoga
  • Körperschema / Körperbild
  • Yogaanatomie (Faszien, Muskel, Organe)
  • Körper als Ressource/Embodiment

Praxis (jeden Tag jeweils ca. 1 Stunde Yoga mit der ganzen Gruppe

  • Fortführung der Arbeit mit den Asanas
  • Fortführung der Erdungs- und Zentrierungsübungen

Modul 3 (3 Tage)
Atem: der Schlüssel zum traumatisierten Körper

Theorie (Auszug)

  • Atemforschung
  • Atem und Gefühle
  • -Kohärentes Atem
  • Zwerchfell
  • Der Vagusnerv und das Yoga
  • Intero-, Extero-, Propriozeption
  •  Herzratenvariabilität
  • Körpergedächtnis

Praxis (jeden Tag jeweils ca. 1 Stunde Yoga mit der ganzen Gruppe

  • Fortführung der Arbeit mit den Asanas (im Stehen, Sitzen und auch Liegen)
  • Diverse Atemtechniken

Modul 4 (3 Tage)
Was Yoga der Traumatherapie noch anzubieten hat: Meditation, Mantras, Mudras, Chakren, Nadis

Theorie (Auszug)

  • Meditationsforschung
  • Formen der Meditation
  • Arbeit mit Tönen/Sprachorgane
  • Körper als Resonanzraum
  • Wissenswertes über Mudras
  • Chakrenlehre und ihre Anwendung in der Traumatherapie
  • Nadis

Praxis (jeden Tag jeweils ca. 1 Stunde Yoga mit der ganzen Gruppe

  • Fortführung der Arbeit mit den Asanas
  • Fortführung der Arbeit mit den Atemtechniken
  • Praxis der Mudras und Mantras
  • Verschiedene Formen der Meditation mit der Gruppe